In Bochum war es bunt, in Bern turbulent. In Frankfurt (wo sonst!) wird über Geld gesprochen, während es in Sachsen fehlt.
Das vergangene Wochenende sah den Ruhrpott bunt aufblühen, in
Bochum trafen sich Theaterverbände, -Netzwerke, -Initiativen und -Gewerkschaften in einer erstmaligen Einigkeit bei der
Bundesweiten Ensembleversammlung. Die Strassen Bochums wurden durch die Parade der Darstellenden Künste ebenso belebt, wie die Diskussion um Arbeitsbedingungen und Fördermöglichkeiten, auch durch den Bund.
Wir berichteten bereits ausführlich.
Das war aber nur der Auftakt zur Woche! Am
Mittelsächsischen Theater in Freiberg streikte das Orchester gegen die prekären Arbeitsbedingungen, um wieder an den Flächenvertrag der DOV angebunden zu werden. Es zeichnet sich ab, dass sowohl das Theater zu Gesprächen bereit ist, als auch die Regierung des Freistaat Sachsen ein Bewusstsein entwickelt, stärker in die regionalen Kulturräume investieren zu müssen.
Die Freie Presse berichtet
Dem
Theater Chemnitz droht zeitgleich die Insolvenz. Der Chemnitzer Stadtrat muss in seiner kommenden Sitzung am 23. Mai über einen Sonder-Zuschuss für die städtischen Theater entscheiden, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 1,3 Millionen Euro. Auch hier hat
die Freie Presse Details.
Am Dienstag wurde dann
Tim Kramer, bis 2016 Schauspieldirektor in St. Gallen, zum neuen Schauspieldirektor am
Theater Magdeburg ernannt, er tritt seine Position in der Spielzeit 2019/20 an
und der MDR berichtet.
I
n Bern bleibt gerade kein Stein mehr auf dem anderen. Nach dem Rückzug des Schauspieldirektors
Cihan Inan nahmen Ensemblemitglieder in
Form eines offenen Briefes Stellung und reklamierten für die Arbeit am Theater „l
angjährige und vertrauensvolle Beziehungen der Mitarbeitenden untereinander“. Nun ließ auch der Opern-Chefdirigent
John Kevin Edusei verlauten, dass er seinen Vertrag nicht über die Spielzeit 2018/19 hinaus verlängern wird.
Klassik.com meldet.
In
Mühlheim wurden am Samstag die Stücke 2018 eröffnet, während in
Berlin die Theatertage in ihre 2. Hälfte gehen.
Ihren Abschluß fand die Woche in Frankfurt mit einer
Tarifeinigung zwischen dem Deutschen Bühnenverein und den drei Künstlergewerkschaften GDBA, VdO und DOV. Die Einigung ist eine sinngemäße Übertragung der Tarifabschlüsse des öffentlichen Dienstes auf die
künstlerischen Mitarbeiter*innen der Theater und Orchester. Sie sieht eine Erhöhung der Vergütungen zwischen 2,2% und 3,19% vor.
Pressemitteilung der GDBA hier.
Zwei Preise müssen erwähnt werden:
Karin Henkel erhielt den
Berliner Theaterpreis und der
Deutschlandfunk berichtet.
Der
Sächsische Theaterpreis 2018 ging zu gleichen Teilen an das
Staatsschauspiel Dresden und das
Theater Plauen-Zwickau. Hier
weiss der Focus Genaueres.
MENSCHEN
Zwei Theatermenschen, die ihre Betriebe nachhaltig prägten, starben in dieser Woche:
Gralf-Edzard Habben, Bühnenbildner und Mitbegründer des Theater an der Ruhr. Die
NRZ gedenkt ihm.
Der Impressario
Michael Collien, lange Jahre Leiter des Hamburger St. Pauli Theater. Der
Tagesspiegel schreibt einen Nachruf.