Wochenrückblick #15/25

Mit Joe ins Bundeskabinett und mit Jazz Hands nach Bitterfeld

Veröffentlicht am 12. Apr 2025

Das ganze Leben ist eine Endprobenwoche. &ndash; Foto von <a href="https://unsplash.com/de/fotos/eine-nahaufnahme-eines-geschlossenen-schildes-an-einer-tur-J6xsh0xPwdM" target="_blank" rel="noopener">Tim Mossholder auf Unsplash</a> © Das ganze Leben ist eine Endprobenwoche. – Foto von Tim Mossholder auf Unsplash © Das ganze Leben ist eine Endprobenwoche. – Foto von Tim Mossholder auf Unsplash
Wochenrückblick #15/25

Mit Joe ins Bundeskabinett und mit Jazz Hands nach Bitterfeld

Veröffentlicht am 12. Apr 2025

Inwiefern die Wahl des kommenden Kulturstaatsministers bemerkenswert ist, wie ein ehemaliger Kulturpalast im Osten wieder zum Leben erweckt werden soll und warum GEMA-Mitglieder frohlocken können.

Chialo als Kulturstaatsminister: Kann er das Vertrauen wiederherstellen?

Wie die Berliner Zeitung erfahren hat, soll der jetzige Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) Claudia Roth (Grüne) ablösen und neuer Bundesbeauftragter für Kultur und Medien werden. Erwähnenswert ist bei ihm die Tatsache, dass er einst als Manager in der Plattenfirma Universal gearbeitet hat – und dass er als Kultursenator eine Antidiskriminierungsklausel in Förderverträgen unterbringen wollte, um gegen Antisemitismus vorzugehen. Und ich wünschte, wir würden in einer Zeit leben, in der folgender Satz irrelevant ist, aber: Sollte Joe Chialo tatsächlich Minister werden, so ist er die erste POC mit einem Ministerposten im Bundestag.

Bleibt zu hoffen, dass er dann seine Aufgabe verantwortungsbewusst dazu nutzt, das Vertrauen der Kulturszene wiederherzustellen, das er vor allem in Berlin mit seinen Sparmaßnahmen in der Vergangenheit heillos zerstört hat (Theapolis berichtete u.a. hier und hier).

Neuer Musicalstandort in Bitterfeld: Kulturpalast soll wieder auferstehen

Der Kulturpalast Bitterfeld soll ein neuer Musicalstandort für ganz Deutschland werden. Das Gebäude hat wahrlich Geschichte geschrieben und einige Höhen und Tiefen erlebt: Hochgezogen wurde das imposante Bauwerk in nur zwei Jahren und wurde seit der Fertigstellung 1954 als Ort der kulturellen Zusammenkunft genutzt. Erst sehr viel später, im Jahr 2016, waren die Besucherzahlen nach und nach so sehr zurückgenagen, dass der Palast geschlossen wurde. Kurzzeitig stand der Plan im Raum, das Gebäude abzureißen, doch die Bitterfelder*innen wurden laut. Schließlich sei der Kulturpalast ein Wahrzeichen.

Der Unternehmer Matthias Goßler kaufte ihn und schenkte ihn symbolisch seiner Frau. „Nach seinen Vorstellungen sollte ein Multifunktionsgebäude mit Kulturveranstaltungen auf drei Bühnen entstehen. Festivals und Boxkämpfe waren geplant.“ Leider verstarb er 2022 bei einem Autounfall. Seine Frau Andrea Goßler kümmert sich seitdem weiter um das Projekt – und hat nun gemeinsam mit Investoren beschlossen, den Kulturpalast zu einem Musical-Haus zu machen. Da gefühlt die Musicalszene ohnehin immer größer wird, ist das sicherlich nicht die dümmste Entscheidung. Womöglich findet der Kulturpalast also wieder zu alter Größe zurück. Die ganze Geschichte ist beim mdr nachzulesen.

"Verantwortung für die Musikschaffenden": GEMA erzielt Rekorderträge

1,332 Milliarden Euro. Soviel hat die GEMA 2024 an Gesamterträgen erzielt. Das ist ein neuer Spitzenwert. Zum Vergleich: 2023 waren es 1,277 Milliarden Euro. Ausgeschüttet wurden davon 1,133 Milliarden Euro. Wie auf classicpoint.net zu lesen, ist das für den Vorstandsvorsitzenden Tobias Holzmüller „nicht nur ein wirtschaftlicher Erfolg, sondern Ausdruck unserer Verantwortung für die Musikschaffenden in Deutschland und weltweit.“

Leitung

  • Wie musik heute berichtet, wird zur Spielzeit 2026/27 Frank Hilbrich neuer Generalintendant des Musiktheaters im Revier (MiR) in Gelsenkirchen. Damit löst der Bremer Regisseur Michael Schulz ab, der wiederum an das Saarländische Staatstheater wechselt.
  • Tobias Wolff wird ab Sommer 2026 neuer Generalintendant am Staatstheater Braunschweig und folgt damit auf Dagmar Schlingmann, die das Haus dem ndr zufolge aus privaten Gründen verlässt.

Auszeichnungen

Der mit 10.000 Euro dotierte Brahms-Preis 2025 geht dieses Jahr an den Windsbacher Knabenchor. „Seit Jahrzehnten erfahre der 1946 gegründete Chor eine breite internationale Anerkennung für seine herausragenden künstlerischen Leistungen, nicht zuletzt auch für Interpretationen von Brahms Werken“, erklärte die Brahms-Gesellschaft gegenüber Deutschlandfunkkultur.

Das Netzwerk der Kinder- und Jugendtheater in Deutschland ASSITEJ verleiht im Rahmen des Festivals AUGENBLICK MAL! am 10. Mai mehrere Preise für besonderes Engagement im Theater für junges Publikum. Seit Mittwoch stehen auch die Gewinner*innen fest. Darunter sind unter anderem Das FLUX– Netzwerk Theater und Schule, das WUK Theater Quartier Halle und die Kulturjournalistin Christine Wahl. Die ganze Liste findet man hier.

Kommentare