Wochenrückblick #48/23

Wenn der Dezemberwind mysteriösen Mief durch ungestopfte Millionenlöcher bläst

Veröffentlicht am 3. Dez 2023

Auf New Yorks Stra&szlig;en war Geruchsbel&auml;stigung 2017 wohl kein vorherrschendes Problem, wie dieses fr&ouml;hliche P&auml;rchen illustriert. Foto von Jeffrey Blum <a href="https://unsplash.com/de/fotos/menschen-die-auf-schneebedeckter-strasse-mit-bokeh-effekten-gehen-foto-5v1QSY62ZBs" target="_blank" rel="noopener">auf Unsplash</a> © Auf New Yorks Straßen war Geruchsbelästigung 2017 wohl kein vorherrschendes Problem, wie dieses fröhliche Pärchen illustriert. Foto von Jeffrey Blum auf Unsplash © Auf New Yorks Straßen war Geruchsbelästigung 2017 wohl kein vorherrschendes Problem, wie dieses fröhliche Pärchen illustriert. Foto von Jeffrey Blum auf Unsplash
Wochenrückblick #48/23

Wenn der Dezemberwind mysteriösen Mief durch ungestopfte Millionenlöcher bläst

Veröffentlicht am 3. Dez 2023

Mit Tosca kam die Zärtlichkeit, mit weniger definierbaren Düften der Rettungsdienst - zumindest im Vogtland. Erfurt präsentiert einen Stopf-Plan für sein Finanzloch, in Hannover einigt man sich über Hundekot, das Burgtheater bittet ein ehemaliges Ensemble-Mitglied zur Kasse. Und das ist längst noch nicht alles.

Millionenloch in Erfurt: Das Theater präsentiert einen "Stopf-Plan"

Dass das Theater Erfurt ziemliche Probleme mit seinen Finanzen hat, ist hinlänglich bekannt (Theapolis berichtete). Nun äußert es sich, wie es das Millionenloch zu stopfen gedenkt: Eine Premiere weniger soll es geben, an Versicherungen werde gespart... Weitere Details weiß der MDR.

Feuerwehreinsatz der anderen Art in Plauen

Andernorts stanken immerhin nicht die Finanzen zum Himmel, sondern etwas anderes. Was genau, war allerdings nicht zu eruieren. „Unklare Gerüche“ haben Meldungen zufolge am vergangenen Freitag im Vogtlandtheater in Plauen zur Räumung geführt. Der Gestank wurde danach aus den Räumen geblasen, die betroffenen 30 Menschen von Rettungsdiensten betreut.

Burgtheater: Teichtmeister soll nun Schadenersatz leisten

Das Wiener Burgtheater klagt gegen sein ehemaliges Ensemblemitglied Florian Teichtmeister auf Schadenersatz in Höhe von 76.000 Euro. Teichtmeister war im September dieses Jahres wegen Besitzes kinderpornographischen Materials zu einer Haftstrafe von zwei Jahren sowie der Aufnahme einer Therapie verurteilt worden. Beides wurde „unter Setzung einer fünfjährigen Probezeit bedingt nachgesehen“, so der Standard. Durch daraufhin notwendig gewordene Umbesetzungen sei dem Theater Schaden entstanden.

Versöhnliches Ende eines Hundekot-Verfahrens

Das Verfahren gegen den Ballettdirektor der Hannoveraner Staatsoper Marco Goecke wegen der „Hundekot-Attacke“ wurde gegen eine Geldstrafe im mittleren vierstelligen Bereich eingestellt. Die Geschädigte Wiebke Hüster, die - ebenso wie die FAZ - Anzeige erstattet hatte, zeigte sich mit dem Ausgang zufrieden. Goecke hatte die Journalistin wegen einer unliebsamen Kritik mit dem Kot seines Dackels beschmiert. Gründe für die milde Strafe sind nun unter anderem, dass der Choreograf die Tat bereue und Hüster keine weiteren körperlichen Beeinträchtigungen davon getragen habe, berichtet das RND.

VR weiterhin wichtiges Standbein: Neue Leitung Digitalsparte in Augsburg

Die Digitalsparte am Staatstheater Augsburg ist seit dem 1. Dezember 2023 unter neuer Leitung: Lukas Joshua Baueregger und Benjamin Seuffert lösen Tina Lorenz ab, die das Haus verlässt. Das Duo wird sowohl selbst künstlerisch arbeiten als auch kuratieren. VR „wird weiterhin ein wichtiges Standbein für uns sein, mit dem wir weiter experimentieren wollen“. Die digitale Sparte wurde 2020 als fünfte Sparte des Hauses gegründet.

Putin-Vertrauter übernimmt am Bolschoi

Am Bolschoi-Theater übernimmt mit dem 70-jährigen Dirigenten Gergijew ein Vertrauter Putins die Leitung des renommierten Theaters für die nächsten fünf Jahre. Sein Vorgänger Urin hatte sich in der Öffentlichkeit kritisch zum Krieg gegen die Ukraine geäußert.

DT: Steppat muss gehen - warum ist noch unklar

Klaus Steppat, Geschäftsführender Direktor am Deutschen Theater in Berlin, ist gekündigt worden. Steppat war seit 2001 am DT tätig, auch als Stellvertretender Intendant. Aus welchen Gründen die Kündigung erfolgte, ist bislang nicht bekannt.

Hebbel-Preis für Caren Jeß

Der mit 5.000 Euro dotierte Hebbel-Preis 2023 geht an die Dramatikerin Caren Jeß für „Deine Mutter oder der Schrei der Möwe“ und „Bookpink“. Die Verleihung findet am 17. März 2024 im Hebbel-Museum in Wesselburen statt. Jeß beschäftigt sich in ihren Stücken mit sozialen Unterschieden. Ihr Stück „Bookpink“ war für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert und machte sie zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres.

Abschied

Die ungarische Festivalleiterin Maria Szilagyi ist bereits am 23. November 2023 verstorben, wie vor kurzem bekannt wurde. Die Berufsvereinigung der Dramaturg*innen Ungarns erinnert in ihrem Nachruf an eine Theaterfrau, die „Jahrzehnte hindurch die ungarische und internationale Theaterkultur bereichert“ hat.

Kommentare