Andreas Fladvad-Geier ist seit Juli 2021 Chefdisponent und Leiter des Musiktheater am Salzburger Landestheater. <br />Zuvor war er von April 2018 an Leiter des Konzertbetreichs der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg und in dieser Funktion auch künstlerischer Leiter des Festivals DIALOGE. Unter seiner Leitung konnte das Festival von drei auf zehn Tage mit mehr als 50 Veranstaltungen ausgebaut werden. Damit gelang ihm schon im zweiten Jahr die Besucheranzahl mehr als zu verdoppeln. In den Saisonkonzerten verlagerte er den Schwerpunkt auf die Förderung excellenter junger Solist*innen, bei gleichzeitigem Ausbau der Musikvermittlung durch alle Altersschichten. <br /><br />Zuvor war er seit Dezember 2008 für knapp zehn Jahre „Leitender Ballett- und Opernreferent“ des Festspielhauses Baden-Baden. In dieser Tätigkeit war er in enger Zusammenarbeit mit dem Intendanten zusändig für die Koordination der künstlerischen Abläufe, die Disposition der Spielzeit und das Casting aller großen Opernproduktionen des Hauses. Er arbeitete ständig mit den führenden Künstlern unserer Zeit, sowie deren Agenturen zusammen. Höhepunkte dieser Arbeit (größtenteil auf DVD veröffentlcht) waren „L'elisir d'amore“ (mit Rolando Villazon, auch Regie), „Elektra“ (mit Watson, Henschel, Uhl) und „Ariadne auf Naxos“ (mit Fleming, Dean Smith, Koch) beide mit Christian Thielemann, ein Da-Ponte-Zyklus (u.a. mit Netrebko, Schrott, Pisaroni, Tro Santafé, Castronovo) sowie die Mitwirkung beim Wechsel der Berliner Philharmoniker von Salzburg nach Baden-Baden. In ständigem Kontakt mit Sir Simon Rattle prägte er alle Bestzungen dieser Produktionen bis 2018 („Zauberflöte“ -bereits auf DVD-, „Manon Lescaut“, „Rosenkavalier“, etc.).<br /><br />Zusätzlich entwickelte er verschiedenste Konzertprojekte und konzertante Opern u.a. mit Juan Diego Florez, Joyce DiDonato,Simone Kermes, Rolando Villazon, Elina Garanca oder Edita Gruberova, teilweise in enger Zusammenarbeit mit Deutsche Grammophon, SONY oder Warner Classics. Dazu kamen Kammermusikprojekte und szenische Liederabende u.a. mit Bruno Ganz, Ian Bostridge, Roman Trekel und Musikern wie Martin Stadtfeld, Xavier de Mestre und verschiedenen Streichquartetten.<br />Ebenso betreute er einen Teil der Education-Arbeit des Festspielhauses, entwarf Kinder-Opern-Projekte und war auch mit der Planung eines Opernstudios für das Festspielhaus beschäftigt.<br /><br />Als leitender Ballettreferent des Hauses holte er die führenden Ballettkompanien nach Baden und änderte das bestehende Konzept, nur Tourneeproduktionen nach Baden-Baden zu holen, dahingehend ab, nur noch exklusive Produktionen an das Festspielhaus zu holen. So entstanden unter seiner künsterlischen Anregung unter anderem Uraufführungen von Mauro Bigonzetti (Aterballetto), Hans van Manen (Het Nationale Ballet), Benoit-Swan Pouffer (Cedar Lake Contemporary Ballet) Eric Gauthier (Gauthier Dance). Er half mit dabei das New York City Ballet nach über 20 Jahren wieder nach Deutschland zu holen und steht in Kontakt mit allen großen Internationalen Ballettensembles.<br /><br />Aus dem ständigen Kontakt mit führenden Choreographen heraus entwickelte sich eine neue Leidenschft, die er neben seiner Tätigkeit in Baden-Baden betreibt: das verfassen von Libretti für Ballettaufführungen, so entwickelte er für den Choreographen Peter Breuer ein Ballett über den Mythos Marilyn Monroe (2009) und eine Neufassung des Prokofiev Balletts „Romeo und Julia“ (2010), sowie ein weiteres abendfüllendes Ballett für das Badische Staatstheater Karlsruhe „Siegfried“ (2011) mit Musik von Richard Wagner und John Adams. <br /><br />Geboren wurde er im hessischen Bad-Soden - Salmünster (Deutschland). Er begann zunächst nach dem Abitur in Frankfurt/M. ein Theologie- und Philosophiestudium im Rahmen des Mainzer Priesterseminars, es zog ihn jedoch nach kurzer Zeit – angeregt durch die Ära Gielen/Zehelein an der Frankfurter Oper – ans Theater. Er erweiterte sein Studium durch Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien und wechselte anschließend an das Theaterwissenschaftliche Institut nach Köln. Während seines Studiums hospitierte er am Staatstheater Wiesbaden und arbeitete längere Zeit in der Dramaturgie der Frankfurter Oper. In der Spielzeit 1994/95 holte ihn Prof. Kurt Horres an die Deutsche Oper am Rhein, wo er als Regieassistent und Spielleiter arbeitete. In dieser Tätigkeit war er auch von 1997 bis 2002 am Badischen Staatstheater in Karlsruhe engagiert. Seine erste Arbeit am Badischen Staatstheater war die Gestaltung und Moderation der Veranstaltung zum Welt-Aids-Tag am 1.Dezember, die für fünf Jahre zu einer festen Tradition in Karlsruhe wurde. <br /><br />In Karlsruhe inszenierte er zahlreiche Soloabende, hat im Herbst 2000 mit „Viva la Mamma“ von G. Donizetti seine erste Opernarbeit vorgestellt und im Oktober 2001 mit „Il Campanello“ einen weiteren Donizetti in Szene gesetzt. Gastspiele führten ihn im Mai 2001 ans Stadttheater Aachen: “Augen zu und durch“ ein musikalisches Überlebenstraining (Revue von Andreas Geier und Heribert Leuchter), an die Kammeroper Weißenhorn mit N. Rimsky-Korsakov „Mozart und Salieri“ und Johann Adolf Hasses „Die erzwungene Ehe“, im November 2001, nach Augsburg „Die Fledermaus“ von Johan Strauß, ans Nationaltheater Mannheim: J. Benda „Medea“ und 2003 ans Theater Kiel: Eduard Künnecke „Lady Hamilton“. Auf Einladung der Opera Ontario in Hamilton, Kanada inszenierte er 2002 W.A. Mozart „Le Nozze di Figaro“ und hat dort, wegen des großen Erfolges der Produktion, im Januar 2003 Lakmé in Szene gesetzt. Weitere Opernproduktionen waren E.W. Korngolds „Die Tote Stadt“ und G. Verdis „Rigoletto“ (2007) am Nationaltheater in Brünn (CZ). Von September 2002 bis 2008 war er fester Hausregisseur am Alten Schauspielhaus / Komödie im Marquart in Stuttgart. Dort inszenierte er Cole Porters „Anything Goes“, Paul Rudniks „Ausgerechnet Hamlet“ mit Oli P. in der Hauptrolle, „Cyrano in Buffalo“ von Ken Ludwig, Ralf Benatzkys „Herzen im Schnee“ und Berhard Shaws „Pygmalion“, im Theater unterm Dach „Der Gefängniswärter“ (UA) und „Die Tour“ sowie die – von ihm geschriebenen Revuen: „Männerfang für Fortgeschrittene“, „Scharf, aber geschmacklos – die Kochshow“ und „Piaf – Die Suche nach Liebe“. „Piaf“ lief inzwischen mit großem Erfolg über 50 Mal als selbständiges Gastspiel in zahlreichen Theatern und gastiert im Juni 2007 beim Internationalen Theaterfest in Brünn (CZ), zudem bekam die Produktion 2008 in Ravensburg den oberschwäbischen Kleinkunstpreis. Im Jahr 2012 wurde er vom Landestheater Salzburg eingeladen, seine Erfahrungen in Oper und Ballett in einer besonderen Produktion zusammen zu fassen und konzipierte mit „Musica Speranza“ eine szenische Realisation der c-Moll Messe von Mozart mit eingeschobenen Konzertarien von W.A. Mozart mit Solisten, großem Chor und gesamtem Ballettensemble, in der er auch Regie führte.<br /><br />Zu den Höhepunkten seiner Arbeit an der Internationalen Stiftung Mozarteum gehört sicherlich die erste szenenische Aufführung der Mozartoper „La Clemenza di Tito“ in Havanna/Kuba, die auf seine Anregung hin entstand und als Gastspiel auch am Lincoln Center in Washington gezeigt wurde. Als Folge dieser Arbeit entsteht gerade in Havanna die moderne Oper „La Luz Musical“ über das Leben von Amadeo Roldán. Für die DIALOGE entstanden über 30 Uraufführungen, sowie zahlreiche österreichische Erstaufführungen unter andern vom Manuela Kerer, Dai Fujikura, Iain Bell, Johannes Motschmann, Christoph Ehrenfellner, Hèctor Parra oder Klaus Lang, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Förderung junger Komponist*innen wie Afamia Al-Dayaa, Alexander Bauer, Oscar Jockel, Michael Frankenberger oder Marco Döttlinger lag. Aber auch die Uraufführung der Ballettproduktion „Framework“ der Klever Dance Company. <br /><br />Eine weitere Leidenschaft von Andreas Fladvad-Geier ist die Rezitation von Literatur, die er in Salzburg in einer Reihe von Abenden über die Familie Mozart zeigen konnte, in denen er Kammermusik mit Briefen und Zeugnissen der Zeit verband.
Andreas Fladvad-Geier ist seit Juli 2021 Chefdisponent und Leiter des Musiktheater am Salzburger Landestheater.
Zuvor war er von April 2018 an Leiter des Konzertbetreichs der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg und in dieser Funktion auch künstlerischer Leiter des Festivals DIALOGE. Unter seiner Leitung konnte das Festival von drei auf zehn Tage mit mehr als 50 Veranstaltungen ausgebaut werden. Damit gelang ihm schon im zweiten Jahr die Besucheranzahl mehr als zu verdoppeln. In den Saisonkonzerten verlagerte er den Schwerpunkt auf die Förderung excellenter junger Solist*innen, bei gleichzeitigem Ausbau der Musikvermittlung durch alle Altersschichten.
Zuvor war er seit Dezember 2008 für knapp zehn Jahre „Leitender Ballett- und Opernreferent“ des Festspielhauses Baden-Baden. In dieser Tätigkeit war [...]