Brosda fordert: Funktionierende Kulturförderung, bessere Arbeitsbedingungen
In Chemnitz findet in dieser Woche die Jahrestagung des Deutschen Bühnenvereins statt. Dabei treffen sich Intendant*innen von Theatern und Orchestern aus ganz Deutschland. Laut MDR Kultur ist es etwa in Sachsen vor allem die Mindestgage sowie die Umsetzung von Arbeitszeitgesetzen, die die kleineren Theater beschäftigt.
Der Präsident des Bühnenvereins und Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD) verteidigt im Interview mit Karoline Knappe von MDR Kultur den neuen Tarifvertrag und fordert mehr Spielraum für kulturelle Angebote zu schaffen. Gerade für kleinere Theater im ländlichen Raum sei die Erhöhung der Mindestgage schwierig umzusetzen, weil dafür Geld nötig wäre, das nicht vorhanden sei, so der MDR. Brosda entgegnet, die Beschäftigten an den Häusern schlecht zu bezahlen sei keine Lösung, stattdessen bräuchte es eine öffentliche funktionierende Kulturförderung, damit ordentliche Arbeitsbedingungen geschaffen werden könnten.
Was die Arbeitszeitgesetze anbelangt, so sind im Tarifvertrag beispielsweise freie Tage nach einer Premiere vorgesehen. Knappe merkt an, dies sei für einige Theater nicht leicht umzusetzen, weswegen sich diese teilweise wünschen, wieder zu einem Haustarif zurückzukehren. Brosda erwidert darauf, die gemeinsame Tarifstruktur an Theatern sei eine große Errungenschaft. Zudem macht er auf den bereits bestehenden Fachkräftemangel aufmerksam: "Und wenn wir gute Leute haben wollen, kann ich nicht darauf setzen, dass die schon alles mitmachen, was ich brauche, damit ich es betrieblich einfacher habe. Sondern wir müssen gemeinsam gucken.‘‘
Personalia
Auszeichnung
Der Preis des Körber Studios für junge Regie 2025 wurde verliehen und geht an Fides Rosa Wallis vom Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur, Stiftung Universität Hildesheim für die Inszenierung "Im Grünen". Bei dem Festival handelt es sich ein Gemeinschaftsprojekt des Thalia Theaters, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins. Wallis erhält für eine neue Regiearbeit einen Produktionskostenzuschuss in Höhe von 10.000 Euro. Der undotierte Publikumspreis geht an ,,Sandmann‘‘ von Tristan Linder von der Theaterakademie Hamburg.