Wochenrückblick #14/20

Im Lockdown

Published on 6. Apr 2020

Wochenrückblick #14/20

Im Lockdown

Published on 6. Apr 2020

Während die Vögel fröhlich zwitschern, der blaue Himmel und die nun wärmende Sonne lockt, ruht der künstlerische wie wirtschaftliche Betrieb – mindestens bis zum 19. April. Der künstlerische wohl auch deutlich länger, wie wir seit dieser Woche wissen.
Die wichtigste Information zuerst. Informationen zu Notfallfonds, staatlicher Unterstützung und dem Umgang mit finanziellen Folgen der Corona-Pandemie werden im Internet verschiedentlich in übersichtlicher Listenform zusammengestellt. Hier bei Theapolis z.B. aber auch hier oder – für Berliner*innen – hier.
Warum diese Informationen so wichtig sind? Weil die Bundesregierung – durch den Mund seines Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft mit einem Ausfall von bis zu 28 Milliarden - das ist eine Zahl mit 11 Stellen – rechnet. Und auch, wenn es eigentlich beeindruckend zu lesen ist, dass der Kultur- und Kreativsektor üblicherweise mit 1,7 Millionen Erwerbstätigen fast 170 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet: dieses Szenario stimmt sehr nachdenklich.
 
Der Festival-Sommer dünnt sich europaweit ziemlich aus. In diese Woche fiel die Absage der Festspiele in Bayreuth und Erl. Andere Festivals, wie das in Glyndebourne, haben ihren Start weitmöglichst nach hinten geschoben. Unter einer geschmacklosen Überschrift fasst die Welt den Zustand in Worte.
 
Sogar die Bauberichterstattung leidet unter der derzeitigen Situation. Keine hämischen Blicke wegen größerer oder kleinerer Kostentreiber und Skandälchen. In Stuttgart und Frankfurt liegen die Großbauprojekte für die Theater- und Opernbauten nun schlichtweg auf Eis. Näheres dazu beim SWR.
 
Immerhin, die zuständige Behörde arbeitet noch und trifft plötzlich schnelle Entscheidungen. Die Leitung der in Verruf geratenen Staatlichen Ballettschule in Berlin ist neu ausgeschrieben. Sicher ein Thema, dass auch noch über den April hinaus interessant bleiben wird. Details hat der Tagesspiegel.
 
Und schließlich noch dies: Es muss seltsam sein, zu einer neuen Stelle berufen zu werden, wenn kein Spielbetrieb herrscht. Olivier Tardy aber wurde nach jahrelangem Hickhack zum  Nachfolger Peter Gülkes bei den Brandenburger Philharmonikern berufen, berichtet maz-online.

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