Da rieseln sie, die Millionen für Coburg
Wie die SZ berichtet, haben der Freistaat Bayern und die Stadt Coburg eine Finanzierungsvereinbarung für das Landestheater Coburg getroffen. Vorgesehen sind demnach 157 Millionen Euro, weitere 120 Millionen für mögliche Kostensteigerungen sowie 83 Millionen für eventuelle Risikokosten. Ziel sei es, "geschichtsträchtiges Bauwerk zu bewahren und es fit für einen zeitgemäßen Spielbetrieb machen", so Kunstminister Markus Blume (CSU). Das Landestheater Coburg, das aus dem 19. Jahrhundert stammt, ist schon seit einiger Zeit sanierungsbedürftig. In der Spielzeit 2023/24 wird das Theater in die eigens errichtete Ausweichspielstätte "Das Globe" ziehen.
Ruhe jetzt, Haarschaftszeiten!
Über das Kleine Theater in München-Haar wird sich in letzter Zeit vermehrt hinsichtlich Lärmbelästigung beschwert. Das Theater liegt in einem Teil des ehemaligen Isar-Amper-Klinikums. Rund um das Theater wurde mittlerweile ein Wohngebiet erbaut. Seitdem die Wohndichte steigt, kommt es immer wieder zu Beschwerden hinsichtlich der Lautstärke. Das Theater wurde bewusst als kulturelle Institution im Zentrum "des künftigen Wohngebiets konzipiert", schreibt die SZ. Zudem wurde das Theater auch schon bespielt, als die Klinikgebäude noch genutzt wurden.
Der Gemeinderat steht einerseits klar hinter dem Theater, weist aber gleichzeitig auch darauf hin, dass die Anwohner*innen ein "berechtigtes Ruhebedürfnis" hätten. Als problematisch werden vor allem die Veranstaltungen draußen angesehen. Intendant Matthias Riedel-Rüppel äußert, er sei offen für Diskussionen am runden Tisch, jedoch dürfe "an Standort und Aufgabenbeschreibung des Kleinen Theaters niemand rütteln".
Leitung
Nicht verlängert werden die Verträge von Marko E. Weigert und Dan Pelleg, die bislang die Tanzsparte am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau leiteten, berichtet die Sächsische Zeitung. Im Anschluss an die Spielzeit 2023/24 soll die Tanzcompagnie eine neue Leitung bekommen, die Ausschreibung läuft noch bis Ende September. Intendant Daniel Morgenroth begründet die Entscheidung damit, dass die Compagnie seit fast anderthalb Jahrzehnten am Haus sei und es mittlerweile Zeit für "neue künstlerische Impulse" sei.
Der Vertrag von Enrico Calesso, GMD am Mainfranken Theater Würzburg, läuft wiederum 2025 aus. Calesso hat die Möglichkeit einer dritten Vertragsverlängerung nicht angenommen, da er beschlossen habe, "sich neuen künstlerischen Herausforderungen zuzuwenden", weiß Musik heute. Calesso war bereits seit 2010 am Mainfranken Theater beschäftigt. Durch eine Findungskommission soll baldmöglichst ein*e Nachfolger*in bestimmt werden.
Auszeichnungen
Den diesjährigen Georg-Büchner-Preis erhält der Schriftsteller Lutz Seiler. Der Literaturpreis, der mit 50.000 Euro dotiert ist, gilt als einer der wichtigsten im deutschsprachigen Raum. Er wird bereits seit 1951 vergeben und finanziert durch die Staatsministerin für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Stadt Darmstadt. Näheres in der Zeit.
Die US-amerikanische Choreographin Simone Forti erhält in diesem Jahr den Goldenen Löwen der Biennale Danza für ihr Lebenswerk. Forti, geboren 1935 in Florenz, war Mitglied des New Yorker Künstler*innen-Zirkels, aus dem heraus das Judson Dance Theater und der Postmodern Dance entstanden. Ein bekanntes Werk von Forti war der fünfteilige Zyklus "Dance Constructions", uraufgeführt in Yoko Onos New Yorker Studio. Der Zyklus gilt als Gründungswerk der Performancekunst, so nachtkritik. Anlässlich der Auszeichnung werden Werke von Forti in Kooperation der Tanzbiennale Venedig und dem Museum of Contemporary Art in Los Angeles gezeigt.
Abschiede
Die Schauspielerin Bibiana Zeller ist im Alter von 95 Jahren in Wien verstorben. Große Bekanntheit erlangte Zeller vor allem durch ihre Rolle als "Frau Kottan" in der ORF-Serie "Kottan ermittelt". Nach ihrer Schauspielausbildung spielte Zeller zunächst am Theater in der Josefstadt Wien und verschiedenen deutschen Bühnen. Ab 1972 war sie Ensemblemitglied des Burgtheaters. Zudem war Zeller in vielen Unterhaltungsfilmen zu sehen und arbeitete hierbei u.a. mit Wolfgang Murnberger und Vivian Naefe. Einen ausführlicheren Nachruf gibt es in der FAZ.
Im Alter von 89 Jahren ist die Sopranistin Danica Mastilovic nach langer Krankheit verstorben, wie Deutschlandfunk Kultur mitteilt. Mastilovic, geboren in Jugoslawien, war langjähriges Mitglied der Oper Frankfurt. Nach ihrem Gesangsstudium in Belgrad wurde sie vom Frankfurter GMD Sir Georg Solti engagiert. Mastilovic, die sich alle wesentlichen Partien des jugendlich-dramatischen Fachs erarbeitete und später ins hochdramatische Fach wechselte, hatte zudem u.a. Engagements an der New Yorker Metropolitan Opera und der Mailänder Scala.
Auch der Schauspieler Christian Quadflieg ist nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Quadflieg erlangte große Bekanntheit mit der Titelrolle der ZDF-Serie "Der Landarzt", die zwischen 1986 und 1992 ausgestrahlt wurde. Zwischen den 1970ern und 90ern war Quadflieg in etwa 200 Rollen - überwiegend Fernsehen - zu sehen, erfährt man bei der Tagesschau. Zuvor hatte der Schauspieler Engagements in Wuppertal, Basel und Oberhausen. Ab 1974 war Quadflieg als freier Schauspieler an Theatern u.a. in Berlin, Hamburg, Wien und den Salzburger Festspielen tätig. Zuletzt gab Quadflieg vermehrt Lesungen und las Hörbücher ein. Er wurde 78 Jahre alt.
Mit Jane Birkin geht eine Sängerin, Schauspielerin, vor allem aber Stilikone der Siebzigerjahre. Sie verstarb am 16. Juli 76jährig in Paris, wie unter anderem der Spiegel meldete. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch das Duett "Je t´aime.... moi non plus", das sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg mehr stöhnte als sang. Doch auch als Schauspielerin war sie international erfolgreich, so drehte sie unter anderem "Blow Up" von Antonioni, "Der Swimmingpool" an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon, oder auch "Tod auf dem Nil" mit Sir Peter Ustinov. Die nach ihr benannte "Birkin Bag" von Hermès gilt heute als Klassiker des Modedesigns.