Naja, so einige jedenfalls. Auch in dieser Woche gibt es noch immer wenig Klarheit darüber wie und wann es mit dem Theaterbetrieb weitergehen wird. Zunehmend mehr Unsicherheit und Unmut über die aktuelle Situation machen sich breit, aber es gibt auch immer mehr Initiativen und Ideen, die - hoffentlich! - etwas bewirken können. Eine Zusammenfassung der Lage.
Der
Deutsche Bühnenverein fordert nun ,,klarere Perspektiven'', die Situation betreffend. Nachdem es in einigen Bereichen erste Lockerungen gegeben hat, besteht weiterhin keinerlei Klarheit für den Theaterbereich.
"Gerade in diesen Zeiten ist es fatal, die Künste nicht als systemrelevant zu erachten. Sie können der Gesellschaft Halt geben und dabei helfen, wieder Hoffnung zu schöpfen'', so
Ulrich Khuon, Präsident des Bühnenvereins. Aufgrund der zu erwartenden steuerlichen Einnahmeausfälle in Städten und Gemeinden ist eine dauerhafte Beschädigung der deutschen Theater-und Orchesterlandschaft zu befürchten, so der deutsche Bühnenverein. Auf Dauer seien die digitalen Überbrückungsmöglichkeiten, auf die die Theater im Moment oftmals zurückgreifen, kein Ersatz. Näheres dazu
beim Deutschen Bühnenverein und in den
BR Nachrichten.
Zu klareren Entscheidungen hat man sich die letzten Tage zumindest in Berlin und Hamburg durchgerungen: In Berlin kündigte Kultursenator Klaus Lederer diese Woche an, dass die Theater bis 31.7. geschlossen bleiben werden, womit die
Spielzeit der Berliner Theater als beendet erklärt ist.
Genaueres auf rbb24.
Auch in Hamburg hat der Senat beschlossen, dass die Theater keinesfalls vor dem 30.6. wieder öffnen werden. Eine
ausführlichere Zusammenfassung beim NDR.
Aber auch ohne eindeutige Regelung sehen sich immer mehr Theater auf Grund der Lage zu einer vorzeitigen Beendigung der Spielzeit veranlasst, auch die
Ruhrtriennale wurde in diesen Tagen abgesagt.
Andernorts sucht man nach entsprechend angepassten Arbeitsbedingungen, unter denen Proben eventuell wieder möglich wären. So verfasste z.B.
Dieter Hallervorden, Leiter des Schlossparktheaters Berlin, einen offenen Brief an Monika Grütters und Klaus Lederer, in dem er vorschlug, einen größeren Abstand zwischen die Zuschauerreihen zu bringen und Stücke gegebenenfalls mit mehr Abstand zwischen den Schauspieler*innen umzuinszenieren.
Weiteres beim Tagesspiegel.
Wie praktikabel wären solche Arbeitsweisen? Kann man so Theater machen und wie wird das aussehen? Wird es nach der Spielzeitpause wieder einen Theaterbetrieb geben können, wie wir ihn kennen? Welche Restriktionen wird es auch im Herbst eventuell noch geben? Und inwiefern wird das den Kulturbetrieb dauerhaft beeinflussen? Wie geht man als Künstler finanziell damit um? Fragen über Fragen...
Manche Stadt- und Staatstheater denken mittlerweile über
Kurzarbeit oder Notprogramme (
Näheres zur Kurzarbeit hier) als Lösung nach. Das ist allerdings natürlich - leider! - nicht überall der Fall. Und freiberufliche Künstler*innen fallen ja in der Hinsicht bekanntermaßen sowieso meist durchs Raster. Deshalb gibt es Initiativen wie die des
ensemble-netzwerks, die freiberufliche Künstler finanziell unterstützen wollen oder den Nothilfefonds der
Deutschen Orchesterstiftung.
Interessant ist an dieser Stelle auch die Überlegung des
Deutschen Musikrats, der für die Dauer eines halben Jahres die Zahlung von
monatlich 1000 Euro für alle Kreativschaffenden fordert.
In Bayern sollen nun auf Beschluss von Ministerpräsident Markus Söder zumindest die Künstler*innen, die Mitglied der KSK sind, drei Monate lang mit jeweils 1000 Euro unterstützt werden. Man will damit dem Vorbild von Baden-Württemberg folgen, wo Solo-Selbstständige einen Antrag auf 1180 Euro monatlich stellen können. Wie es nach diesen drei Monaten weitergeht, bleibt abzuwarten.
Nähere Informationen hat der BR.
Die GDBA fordert eine bundesweit einheitliche Regelung zur Unterstützung von selbstständigen Künstler*innen. Es könne nicht sein, dass die finanzielle Unterstützung für Künstler*innen abhängig von deren Wohnort sei, so die GDBA.
Hier die Pressemitteilung.
Ein "Künstlerpaket'' und nicht das Sozialpaket, auf das Kulturstaatsministerin Monika Grütters stets verweist, wünscht sich der Kulturrat NRW. Das Sozialpaket (also Arbeitslosengeld) ist nicht an die Bedürfnisse freischaffender Künstler*innen angepasst, so der Kulturrat.
Hier geht’s zur Pressemitteilung.
Nachdem das ensemble-netzwerk die Umfrage ,,
Einkommensausfälle wegen Corona – Wirst Du bezahlt?'' durchgeführt hat, sind nun die Ergebnisse da - dabei fällt auf, dass 49% der freischaffenden Theatermacher*innen in Deutschland keine Fortzahlung ihres Lohns erhalten.
In Österreich und der Schweiz hingegen sieht es etwas besser aus. Zwar gibt es dort weniger Theater, aber auffallend ist, dass die Zahlen dort insgesamt positiver sind. Genaueres zu der Auswertung
erfährt man bei nachtkritik.
Ansonsten
Das
Berliner Theatertreffen wird stattfinden - online, steht seit dieser Woche fest. Im Zeitraum vom 1.-9. Mai werden 6 der 10 ausgewählten Arbeiten per Stream übertragen werden und auf der Plattform
Berliner Festspiele on Demand oder bei nachtkritik.de zu sehen sein.
Weiteres auf der Seite der
Berliner Festspiele.
Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 wird
Lars Tietje der neue Intendant des Stadttheaters Bremerhaven. Damit folgt er auf
Ulrich Mokrusch, der wiederum an das Theater Osnabrück wechselt.
Mehr dazu kann man bei buten und binnen nachlesen nachlesen.