Wie der hessische Wissenschafts- und Kunstminister Timon Gremmels (SPD) mitteilt, soll es in Hessen für 2025 keine Kürzungen geben, was Kunst und Kultur betrifft. Ziel sei es, Kultur in Hessen allen Menschen zugänglich zu machen und ihre Vielfalt zu bewahren, so Gremmels.
In Niedersachsen wiederum fordern die kommunalen Theater und Orchester mehr Geld vom Land, wie der NDR berichtet. Sollten die entsprechenden Gelder nicht bewilligt werden, so drohe die Schließung einzelner Sparten sowie der Abbau der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. In Folge der Tarifsteigerungen und gestiegenen Sachkosten haben die Theater und Orchester einen Mehrbedarf von sechs Millionen Euro gemeldet. Das zuständige Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat davon bislang allerdings nur 3,5 Millionen Euro bewilligt. Nach Protesten sei noch eine weitere Million hinzugefügt worden.
Über die angekündigten Kürzungen, die die Berliner Kultureinrichtungen betreffen (Theapolis berichtete), herrscht immer noch Fassungslosigkeit. So weist z.B. das NO LIMITS Disability & Performing Arts Festival darauf hin, dass es auch "überproportionale Kürzungen im Bereich Inklusion und Diversität" gäbe. Der Diversitätsfonds soll gestrichen werden sowie die Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung, berichtet nachtkritik.
Der Arbeitskreis für Kinder- und Jugendtheater wiederum weist darauf hin, dass die Kürzungen gerade auch das junge Publikum betreffen, entgegen dem Koalitionsziel, die Kulturangebote für Kinder und Jugendlichen zu stärken. Kultursenator Joe Chialo (CDU) rechnet mit Einsparungen für die nächsten zwei bis drei Jahre. Dann, so Chialo, "werde Berlin wieder in neuem Licht erstrahlen". In Berlin warnen mehrere Theater vor Insolvenzen sowie Entlassungen.
„Was ist sexuelle Belästigung?“ – Themis veröffentlicht neue Handreichung
Themis, die Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Kultur- und Medienbranche, hat eine Handreichung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt verfasst und diese anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen veröffentlicht. Die entsprechende Broschüre ist für Vertrauenspersonen und Beratungsstellen in der Kulturbranche gedacht. Die Broschüre befasst sich mit Fragen wie „Was ist sexuelle Belästigung?“ oder „Wie stellen sich Grenzüberschreitungen und Machtmissbrauch dar?“ Zudem werden darin Fragen bezüglich der Rahmenbedingungen für die Einrichtung von vertraulichen Beratungsstellen beantwortet und Übungen für Vertrauenspersonen erklärt. Die Handreichung hat das Ziel, Betroffenen die größtmögliche Unterstützung bereits am Arbeitsplatz anzubieten. Sie kann auf der Themis-Website heruntergeladen werden.
Auszeichnung
In Wien wurde der diesjährige Nestroy-Preis verliehen. Den Preis für die beste Regie erhielt der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó für seine Produktion "Parallax". Als beste Schauspielerin wurde Julia Edtmeier für ihre Rolle in "Amadeus", einer Koproduktion der Volkstheater in den Bezirken und Bronski & Grünberg Theater, ausgezeichnet, als bester Schauspieler wiederum Claudius von Stolzmann als Zagl in "Der Himbeerpflücker" von Fritz Hochwälder, Theater in der Josefstadt/Kammerspiele der Josefstadt. Näheres zu den Preisen in weiteren Kategorien sowie zum Nestroy-Preis, der in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen wird, erfährt man beim Standard.
Leitung
Hinweis: In der Berichterstattung über die Festspiele Wangen in unserem Wochenrückblick #46/24 ist uns ein Fehler unterlaufen. Wie uns die Stadt Wangen mitteilte, ist die Aussage "Aus gesundheitlichen Gründen musste die Spielzeit 2024 entfallen" nicht korrekt. Richtig ist: Von den insgesamt 30 geplanten Vorstellungen im Sommer 2024 mussten die letzten fünf aus gesundheitlichen Gründen entfallen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.