Langersehnt: Spatenstich in Rostock
In Rostock hat der Neubau des Volkstheaters begonnen. Das Vorhaben wurde bereits jahrzehntelang diskutiert. Nachdem das Theater 1942 zerstört wurde, erfolgte der Umzug des Theaters in das Provisorium im Patriotischen Weg. Mehrmals gab es Pläne bezüglich eines Neubaus, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Eine Sanierung des aktuell genutzten Provisoriums wäre laut Angaben des Theaters teurer als der Neubau. Bis zum Jahr 2028 soll das moderne Theatergebäude mit zwei Sälen an der Langen Straße am Bussebart fertiggestellt werden.
Moralisch: Schillernde Taufe in Rudolstadt
Das Theater Rudolstadt bekommt einen neuen Namen. Das Haus, das acht Jahre lang saniert wurde, wird im nächsten Jahr wieder eröffnet werden - unter dem Namen "Schiller-Theater Rudolstadt", so berichtet MDR Kultur. Ziel der Namensänderung sei es, das Theater als "moralische Anstalt" im schillerschen Sinne zu begreifen, so Intendant Steffen Mensching. Grund für die aufwändige Sanierung war übrigens eine Hochwasserschutzmaßnahme. Bei den Renovierungsarbeiten hatte sich dann herausgestellt, dass die Bausubstanz so marode war, dass man den Publikumsraum abreißen musste. Wiedereröffnet wird das Theater im Januar 2025 mit einer Inszenierung von Schillers "Don Karlos".
Herausfordernd: Umwerfende, aber schlecht erreichbare Inszenierungen
MDR KULTUR und MDR KLASSIK haben im April unter dem Motto "30 Tage im Parkett" eine "Theater-Challenge" veranstaltet, bei der vier ihrer Kritiker*innen den kompletten April über täglich von einem anderen Theater berichten sollten. Ziel war es, so die Theaterlandschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Theater in den ländlichen Regionen haben die Kritiker*innen dabei besonders positiv überrascht. Diese Häuser hätten zum Teil "umwerfende Inszenierungen", seien jedoch verkehrstechnisch leider oft schlecht angebunden. So koste etwa die Anreise nach Eisleben mit dem Bus mehr als die Theaterkarte selbst. Zudem war zu beobachten, dass es eine immer stärkere Vermischung der Sparten untereinander gibt. Immerhin bei der Auslastung gab es keine Beanstandungen: Alle Vorstellungen waren gut besucht.
Defizitär: Fern bleibendes Publikum in Basel und Zürich
Zwei der wichtigsten Schauspielhäuser in der Schweiz, das Theater Basel und das Schauspielhaus Zürich, haben Probleme mit ausbleibendem Publikum. Während die Theater in St. Gallen, Bern oder Luzern nach der Pandemie wieder eine gute Auslastung haben, wies das Schauspielhaus Zürich in der letzten Spielzeit nur eine Auslastung von 48 Prozent auf. Am Theater Basel waren es 55 Prozent. In Zürich lag das Defizit im Jahr 2023 entsprechend bei 1,4 Millionen Franken, in Basel bei 466.000 Franken. Auffallend ist in dem Zusammenhang, dass es an beiden Theatern künstlerisch durchaus gut läuft. Im Ausland laufen Inszenierungen beider Häuser sehr erfolgreich. So war beispielsweise die Basler Inszenierung vom "Sommernachtstraum" von Antú Romero Nunes in Berlin ausverkauft und wurde bei der 3sat-Übetragung von 80.000 Zuschauer*innen gesehen. In der Schweiz selbst scheint das jedoch nicht von Interesse, berichtet die ZEIT - und erörtert, wie beides zusammenhängen könnte und welche Lösungsansätze es eventuell gäbe.
Ausgezeichnet: Radikal junges "Blutbuch"
Das Festival für junges Theater "Radikal jung" am Münchner Volkstheater ist zu Ende gegangen. Der diesjährige Publikumspreis geht an die Produktion "Blutbuch" des Theaters Magdeburg. Dabei handelt es sich um eine Adaption des Romans von Kim de L'Horizon durch Jan Friedrich, der auch Regie führte. Die Auszeichnung, die vom Verein der Freunde des Volkstheaters gestiftet wird, ist mit 4.000 Euro dotiert. Das Festival fand in diesem Jahr zum 19. Mal statt. Näheres bei der SZ.