Direktor Herbert Föttinger schreibt in einer Erklärung des Theaters, Lohners Tod bedeute “einen unersetzbaren Verlust für die Josefstadt, für das deutschsprachige Theater und großen Schmerz für alle, die ihn kennen und ihm nahestanden. Helmuth Lohner war ein hinreißender Darsteller feinnerviger Charaktere, ein Sprachkünstler, dessen schauspielerische Präzision, Phantasie und Hingebungskraft bewundert wurde. Abseits der Bühne war er ein bescheidener Mensch von feiner Gesinnung, der auch als Direktor der Josefstadt für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Güte stand.”
Lohner selbst hatte das Haus von 1997 bis 2006 geleitet. Er wurde 1933 als Sohn eines Schlossers in Wien-Ottakring geboren. Zunächst absolvierte er eine Lehre im grafischen Gewerbe und holte in Abendkursen das Abitur nach. Er nahm privaten Schauspielunterricht, debütierte am Stadttheater Baden und wurde dann als Operetten-Buffo an das Klagenfurter Stadttheater engagiert. Von 1953 bis 1963 spielte er am Theater in der Josefstadt. Es folgten Engagements in Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf und Zürich. Immer wieder spielte er auch am Wiener Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen, wo er unter anderem insgesamt zehn Jahre, darunter fünf Sommer in der Titelrolle, in Hugo von Hofmannsthals “Jedermann” auf der Bühne auf dem Domplatz stand. Zu seinen Auszeichnungen zählen die Kainz-Medaille (1980), der Titel Österreichischer Kammerschauspieler (1993) und die Ehrenmitgliedschaft der Josefstadt (2003).
Sein Filmdebüt gab Lohner bereits 1955 in “Hotel Adlon“ von Josef von Baky und spielte daraufhin häufig in Unterhaltungsfilmen wie “Das Wirtshaus im Spessart“, “Die schöne Lügnerin“ mit Romy Schneider u.v.a. Bekannt wurde er auch durch Fernsehverfilmungen von Romanen von Joseph Roth wie “Radetzkymarsch“, “Tarabas“ und “Hiob“.
Quellen:
http://orf.at/stories/2285486/2285490/
http://diepresse.com/home/kultur/news/4760649/Schauspieler-Helmuth-Lohner-ist-tot?_vl_backlink=/home/leben/mensch/index.do
http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-theaterwelt-trauert-schauspieler-helmuth-lohner-ist-tot/11955244.html