"Wem nichts mehr als Geschenk einfällt, der kann sich ja an Stars orientieren:
Tjanun. Wer in Millionärskreisen verkehrt, dem ist mit diesen Vorschlägen, die mir ein guter Freund hat angedeihen lassen, gewiss gedient. Um einiges praktikabler für die Mehrheit von uns sind allerdings die Ideen, die Ihr uns auf Instagram geschickt habt. Vor allem, wenn´s schnell gehen muss.
Eure Top 5 Last-Minute-Geschenkideen:
1. Gutscheine
...wurden von Euch am häufigsten genannt - und die sind ja auch wirklich immer eine praktische Idee. Man kann sie kaufen, selber basteln, als gesungenes Telegramm verschicken... die Möglichkeiten sind grenzenlos. Besonders beliebt bei Euch sind Gutscheine für
- Theater- oder Kinobesuch
- Konzert
- Gemeinsames Essen/Kochen
- Wellness
- Massage
- Kosmetik
- Zoo (für Kinder)
- Jemand schrieb auch "Geschenkkorb von Karstadt". Da bekommt "Last Minute" nochmal eine ganz andere Bedeutung.
- Eine tolle Gutschein-Idee sind außerdem Workshops und Weiterbildungen. Schaut doch mal in unserer Rubrik "Bildung" nach, da gibt es gerade einiges an Angeboten.
3. Champagner, Süßigkeiten, Koch-Zutaten
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, heißt es ja immer. Schön sind z.B. selbstgemachte Marmelade oder Gemüse/Obst aus dem eigenen Garten, falls vorhanden. Wenn jemand gerne kocht, sind Gewürze was Feines oder ein hochwertiges Öl.
3. Jahresabo für eine Zeitschrift
Eine super Idee, weil man ja selbst manchmal hin und her überlegt, ob man sich das gönnen soll - und oft die Knauserigkeit siegt.
4. Eine Spende (hier gibt´s ein paar Ideen dazu) oder Tierpatenschaft (z.B. hier)
Gerade für Menschen, die eigentlich schon alles haben und sich gerne sozial engagieren ein guter Gedanke.
5. Bücher / Hörbücher
Hörbücher kann man hervorragend auch einfach digital verschenken - vielleicht noch mit einer eigens zusammengestellten Playlist oder einem selbst eingesprochenen persönlichen Gruß dazu?
Der Winter ist die perfekte Zeit, um sich mit einem guten Buch so richtig einzumuckeln, runterzukommen und einmal alles andere auszublenden. Hier meine persönlichen Highlights dieser Saison (die sich selbstverständlich auch hervorragend als Geschenk eignen):
1. Wir brauchen wohl kaum darüber zu diskutieren, dass Weihnachtszeit ohne die Mumins zwar möglich, aber sinnlos ist. Darum hier meine Empfehlung: "Winter im Mumintal" von Tove Jansson. Dazu eine Tasse Tee oder heißen Kakao. Das spendet mehr Geborgenheit als die liebste strickende Omi am Kamin mit Katze auf dem Schoß. Kann man hier direkt beim Verlag bestellen. Keinesfalls nur für Kinder.
2. Die guten, alten Grimms-Märchen gehen zur Weihnachtszeit auch immer super. Eine kleine Zeitreise in die Ära unseres Lebens, in der "Steuererklärung" nur ein Wort war. Hier im Bild das uralte, zerfledderte Märchenbuch von meinen Eltern (mit schlaumeierigen Bleistiftanmerkungen von Klein Karen), die in den Siebzigern ein Bertelsmann-Abo hatten, wie es sich für das westdeutsche Bürgertum gehörte. Ein Märchenbuch hat sicherlich jede*r zu Hause, aber falls nicht: Ich finde zum Beispiel die von Nikolaus Heidelbach illustrierte Ausgabe sehr schön. Und wer sich mal genauer mit der Symbolik von Märchen beschäftigen möchte, dem empfehle ich die Reihe "Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet" von Eugen Drewermann. Kann man zum Beispiel hier antiquarisch bekommen.
3. "Ach, schon wieder Märchen", denkt Ihr bestimmt sofort, wenn Ihr den Namen Hans Christian Andersen hört. Aber Obacht: "Spaziergang in der Sylvesternacht" hat Andersen bereits 1828 geschrieben, lange bevor er durch seine Märchen weltberühmt wurde. Man begleitet ihn als 24jährigen Studenten durch die nächtlichen Straßen von Kopenhagen - und das ist ebenso tiefsinnig wie vergnüglich. Die Ausgabe auf dem Bild ist von Gunter Böhmer illustriert, im Insel-Verlag erschienen und kann antiquarisch z.B. hier gekauft werden.
4. Verehrer*innen von Emma Thompson aufgepasst: "Jim´s spectacular Christmas" (ja, sie schreibt auch, and it´s hilarious and utterly moving, my dear!) beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt unter anderem von der Erfindung der ersten Weihnachtskarte. Nicht nur "Grüffelo"-Fans werden die Illustrationen von Axel Scheffler lieben. Auf diesem Bild noch die englische Fassung, jüngst auch bei Beltz+Gelberg auf Deutsch erschienen unter dem Titel "Jims brilliante Weihnachten".
5. Für Krimi-Fans: "Weihnachten bei den Maigrets" von Georges Simenon. Dazu braucht man wohl nicht allzu viel zu sagen. Wer Maigret liebt, sollte das unbedingt gelesen haben. Und wer ihn noch nicht kennt, erst recht.
6. „Wer den Hamlet spielen will, ist schon mal falsch besetzt.“ Für Theatermenschen eigentlich ohnehin unverzichtbar: "Sein oder Nichtsein" von Klaus Pohl. Man ist praktisch mittendrin bei der Probenarbeit zu Peter Zadeks berüchtigter Hamlet-Inszenierung von 1999, mit Angela Winkler in der Titelrolle. Pohl, der auch selbst beteiligt war, packt richtig aus, und es ist einfach zum Schreien (im guten wie im schlechten Sinne). Erschienen bei KiWi.
7. Und schließlich noch was Aktuelles: "Der Hausmann" von Wlada Kolosowa. Eine Mischung aus Berlin-Roman, Graphic Novel und "heimlich einen WhatsApp-Chat mitlesen". Es geht um Nachbarn, um Liebe und Beziehung, Gentrifizierung und Klassenkampf, veganes Hundefutter, Doktorwurst - und Omas, die im Rollator Drogen verticken. Liest sich weg in Nullkommanix, also perfekt für die Zugfahrt. Erschienen im Leykam Verlag.
Habt Ihr auch noch Tipps? Dann schreibt sie in die Kommentare!
Ich persönlich werde die Feiertage zum ersten Mal, seitdem ich Mutter bin (immerhin fast 18 Jahre) alleine verbringen, und ich freue mich darauf wie Bolle! Keine Pläne machen, einfach ein bisschen Spazierengehen, vielleicht was Schönes kochen, kitschige Filme gucken und mit Buch und Tee in der heißen Wanne liegen - oder am besten gleich mit Gabi im Voice-Jacuzzi (wisst Ihr noch, wie schön das war?). Dann ist die Stimme direkt ready fürs Weihnachtslieder-Karaoke.
Wie und wo auch immer Ihr die Feiertage verbringt: Habt eine gute Zeit, seid lieb zu Euch selbst und zu anderen und lasst mal Fünfe gerade sein! Und wenn Ihr mit stressigen Verwandten oder Einsamkeit zu kämpfen habt: Hier gibt es Tipps, wie Ihr damit umgehen und an wen Ihr Euch wenden könnt.
Alle Fotos (c) Karen Suender