"Enorme Bedrohung": Popstars warnen vor KI
Dass Künstliche Intelligenz unheimlich sein kann, wissen wir bereits seit Mary Shelley´s „Frankenstein“. Dass Fiktion allerdings so schnell verdammt real werden würde, konnte kaum jemand ahnen. Auch ein wichtiger Pfeiler unseres Berufs wird durch die KI bedroht: die Stimme. Sei es gesungen oder gesprochen - der Computer imitiert mittlerweile alles fast bis zur Perfektion.
Ein Grund, warum Stars wie Katy Perry, Billie Eilish, Stevie Wonder, Jon Bon Jovi und viele mehr jetzt vor „Missbrauch Künstlicher Intelligenz“ warnen. Mehr als 200 Künstler*innen aus der Musikindustrie haben sich in einem offenen Brief gegen die KI ausgesprochen, so berichtet es die „neue musikzeitung“. "Wenn KI unverantwortlich eingesetzt wird, stellt sie eine enorme Bedrohung für den Schutz unserer Privatsphäre, unserer Identität, unserer Musik und unseres Lebensunterhalts dar", beklagen die Künstler*innen in dem Schreiben. Und tatsächlich gibt es schon jetzt etliche kostenlose Apps, die die Stimmen von Stars imitieren. Und das nur, weil die KI mit dutzenden Liedern, Videos und Klängen der Künstler*innen gefüttert wurde. Ohne deren Einverständnis, versteht sich.
Kulturrat setzt im April auf Diversität
Diversität ist auch in der Kulturbranche leider noch lange keine Normalität. Aber wir sind auf dem richtigen Weg: Der Deutsche Kulturrat beispielsweise setzt sich im April „Diverse Kultur“ als Schwerpunkt. In der aktuellen Ausgabe der Verbands-Zeitschrift "Politik & Kultur" wird unter anderem von verschiedenen Autor*innen erörtert, welche kulturellen Milieus ausgemacht werden können, warum Diversität immer nur unter Defizitaspekten betrachtet wird, wie eine diverse Arbeitswelt aussehen sollte, wie sich Tanz verändert, wenn „behinderte Menschen selbstverständlich dazu gehören“, warum Frauen jenseits der 47 Jahre stärker wahrgenommen werden sollten oder wie Diversität die Demokratie stärkt.
DT in der Krise: Verluste in Millionenhöhe
Das Deutsche Theater in Berlin hat im letzten Jahr trotz großzügiger Subventionen ganze drei Millionen Euro Verlust eingefahren. Laut Berliner Zeitung ist „die finanzielle Krise, in die sich das Haus im Jahr des Intendantenwechsels manövriert hat, eklatanter als befürchtet.“ Damit steht das DT schlechter da als alle anderen großen Sprechtheater in Berlin. Zuerst berichtete die SZ darüber.
Wenn eine neue Intendanz kommt - wie in diesem Fall Iris Laufenberg - werden häufig große, kostenintensive Produktionen aufgefahren. Nur hatte bereits Laufenbergs Vorgänger Ulrich Khuon zu seinem Abschied mit vielen Wiederaufnahmen die gleiche Idee. Hinzu kommt, dass das Theater aktuell keine Kaufmännische Geschäftsführung besitzt, Iris Laufenberg fungiert derzeit als geschäftsführende Intendantin. Grund dafür ist der Skandal um den ehemaligen geschäftsführenden Direktor Klaus Steppat, der im November 2023 nach über zwanzig Jahren im Amt fristlos entlassen wurde. Wir berichteten.
Studie zeigt: Viele Regisseur*innen verdienen unterhalb der Mindestgage
Regisseur*innen werden längst nicht so gut bezahlt, wie manch ein*r vielleicht glauben möchte, so berichtet die Frankfurter Allgemeine. Aufgrund der bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen gaben das Bundeswirtschaftsministerium und die Kulturstaatsministerin eine repräsentative Studie zum Zustand der „kreativen Klasse“ in Auftrag. Man habe den Wunsch, die soziale und ökonomische Lage der Solo-Selbstständigen und anderer Kulturschaffender zu verbessern - so steht es im Koalitionsvertrag.
Den Zahlen zufolge, die der Berufsverband für Bühnenregie in einer eigenen Befragung veröffentlicht hat, "verdienen 85 Prozent der Regisseurinnen und Regisseure weniger als die von Bühnenverein und Gewerkschaften vereinbarte Anfängergage, 44 Prozent liegen gar unterhalb der Armutsgrenze. Der Gender-Pay-Gap liegt bei beeindruckenden 39 Prozent."
Die in dieser Studie erhobenen Zahlen sind zwar nicht repräsentativ, decken sich aber laut Jakob Weiss, Vorstandsmitglied beim Netzwerk Regie, nahezu mit denen, die die Künstlersozialkasse verzeichnet. Das muss man erstmal sacken lassen. Bleibt zu hoffen, dass Kommunen und Länder jetzt auch dagegensteuern und die Stadttheater nicht sich selbst überlassen. Denn wer weiß, wie lange es sie dann noch gibt.
"Riesengroßes Spektrum": Sächsisches Theatertreffen geht in die 12. Runde
Das Sächsische Theatertreffen, das dieses Jahr vom 21. bis zum 26. Mai in Leipzig stattfindet, stellt sein Programm vor. Das Festival geht bereits in die 12. Ausgabe und soll "die Vielfalt der Theaterlandschaft in Sachsen abbilden“, so die Veranstalter*innen. Laut Lutz Hillmann, Vorsitzender des sächsischen Landesverbands im Deutschen Bühnenverein, stellen die elf Schauspielproduktionen „ein riesengroßes Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten theatraler Formen dar.“ Am Ende des Theatertreffens wird der Sächsische Theaterpreis verliehen. Eine Liste der teilnehmenden Produktionen gibt es beim mdr.
"Komik und Melancholie gleichermaßen": Hosemann erhält Lubitsch-Preis
Der vom Club der Filmjournalisten alljährlich ausgelobte Ernst-Lubitsch-Preis geht dieses Jahr an Marc Hosemann. Der Schauspieler - vielen vor allem bekannt durch die Mockumentary-Serie „Die Discounter“ - erhält den Preis „für seine von Komik und Melancholie gleichermaßen getragene Darstellung des 'Tod' – mit dem weltlichen Namen Morten – in 'Sophia, der Tod und ich' von Charly Hübner“, heißt es in der Begründung.
Mit dem Sonderpreis wird Radek Wegrzyn für seinen Dokumentarfilm „Miss Holocaust Survivor“ ausgezeichnet.
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